Digitaler Workshop vermittelt Promovierenden Grundlagen für die Arbeit mit Forschungsdaten.
Forschungsdatenmanagement in der Praxis
Am 20. und 27. Januar 2022 veranstalteten das Netzwerk INDIGO, das BayWISS Verbundkolleg Digitalisierung und das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) einen digitalen Workshop für Promovierende. Die rund 40 Teilnehmenden erhielten praxisnahe Tipps zur Arbeit mit Forschungsdaten und konnten diese in interaktiven Übungen umsetzen und somit erste Erfahrungen für ihre weitere Forschungstätigkeit sammeln.
Forschungsdaten und ihre Verwendung nehmen heutzutage in vielen Fachdisziplinen einen bedeutenden Stellenwert im Forschungsprozess ein und stellen für Promovierende einen elementaren Bestandteil ihrer Dissertationsprojekte dar. Dabei stellen sich für die Doktorandinnen und Doktoranden vielseitige Fragen, beispielsweise nach der ordentlichen Sicherung der Daten oder ob die Datensätze auch für andere Projekte wiederverwendet werden können. Vorgaben zur Verwaltung der Forschungsdaten und Erstellung von Datenmanagementplänen führen zu möglichen Herausforderungen.
Zweiteiliger Workshop: Vorträge und Praxisübungen
„Mit dem Workshop wollen wir die Promovierenden dabei unterstützen, Lösungen für mögliche Herausforderungen im Umgang mit Forschungsdaten zu finden“, erklärt Anne-Kathrin Böhm (Netzwerkmanagerin INDIGO), die gemeinsam mit Dr. Maria Staudte (Koordinatorin des Doktorandenprogramms am bidt) und Dr. Karin Streker (Koordinatorin des BayWISS Verbundkollegs Digitalisierung) einen digitalen Doktorandenworkshop rund um das Thema Forschungsdatenmanagement organisierte. Dr. Gernot Deinzer, zuständig für das Fachangebot zu Forschungsdatenmanagement an der Universitätsbibliothek Regensburg, und Dr. Stephan Hachinger, Leiter des Teams Research Data Management beim Leibniz-Rechenzentrum, lieferten für den zweiteiligen Workshop die fachliche Expertise.
Eingeleitet wurde der Workshop mit einem Vortrag zu Datenmanagement und Datenmanagementplänen, um den Teilnehmenden ein erstes Grundverständnis für den Themenkomplex zu ermöglichen. Daran anschließend widmeten sich die beiden Referenten der Thematik Speicherschemen und Datenbanken für verschiedene Anwendungen. Abgeschlossen wurde der erste Workshop-Termin mit dem Thema Metadaten.
Im Rahmen des zweiten Workshop-Nachmittags bekamen die Teilnehmenden zunächst eine Einführung in die FAIR-Prinzipien, die die grundlegenden Qualitätsmerkmale von Forschungsdatenmanagement (Findable, Accessible, Interoperable and Reusbale) vereinen. Anschließend wurden individuelle Datenmanagementpläne mit den Teilnehmenden besprochen sowie auf die Anforderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der EU sowie auf die Einhaltung der FAIR-Prinzipien geprüft. Abgeschlossen wurde der Workshop mit einem Vortrag zu Metadatenschemata sowie Repositorien-Lösungen und einer Diskussion zu den eigenständig bearbeiteten Übungsaufgaben. Dadurch konnten die Promovierenden bereits erste praktische Erfahrungen sammeln und das gewonnene Wissen anwenden.
Basis für gute Forschungspraxis
Das richtige Forschungsdatenmanagement spielt in allen Phasen der Promotion eine zentrale Rolle. „Uns ist es wichtig, das Bewusstsein für den Umgang mit Forschungsdaten zu schärfen. Umso erfreulicher ist das große Interesse am Workshop“, sagt Dr. Hachinger. „Formate wie dieser Workshop bieten dem wissenschaftlichen Nachwuchs einen ersten Berührungspunkt mit dem Thema und helfen dabei die zentralen Elemente des Forschungsdatenmanagements schon frühzeitig in der Forschungspraxis der Doktorandinnen und Doktoranden zu etablieren“, ergänzt Dr. Deinzer.
Den gesamten Nachbericht finden Sie hier.